Ausflug der Kursstufestufe 2 in das ehemalige Konzentrationslager Struthof/ Natzweiler - eine Schülerin berichtet:

Am Mittwoch, den 5. Oktober und am Donnerstag, den 6.Oktober unternahm die komplette Jahrgangsstufe 2 des MLGs einen Ausflug in das Konzentrationslager Natzweiler, welches in der Nähe von Straßburg liegt. Unsere Geschichtslehrer begleiteten uns und führten uns über das Gelände.
Als wir auf dem Berg „Mont Louise“, in ungefähr 800m Höhe, ankamen, waren wir alle sehr erstaunt, wie kalt es dort oben Anfang Oktober schon war. Man konnte sich jetzt schon ein Bild davon machen, wie sich die Häftlinge des Konzentrationslagers im Winter gefühlt haben mussten.
Das KZ wurde im Mai 1941 auf dem Berg „Mont Louise“ erbaut, allerdings schon im September 1940 geplant. Es sollte ursprünglich nicht als Vernichtungslager, sondern als Straf- und Arbeitslager genutzt werden.
Insgesamt befanden sich rund 50.000 Menschen in diesem KZ, von denen es ca. 30.000 überlebten. Viele Deportierten starben an Hungersnot, an den grausamen „Lebensbedingungen“, der mangelnden Hygiene oder auch schlicht und ergreifend durch „Tod durch Arbeit“. Viele Insassen waren damals „Nacht und Nebel“-Gefangene (kurz NN-Gefangene), also politische Gegner der Nationalsozialisten aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden, die heimlich verurteilt wurden und deren Verschwinden als Abschreckung dienen sollte.
Am 23. November 1944 entdeckten die Alliierten dieses Konzentrationslager als eines der ersten in Westeuropa. Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen waren, liefen wir direkt auf das Europäische Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers, das auch als Museum dient, zu. Weiter ging es auf der „ General Frére Allee“ in Richtung eines großen Platzes, von dem man fast das ganze Gelände des Konzentrationslagers sehen konnte. Auf dem Gelände standen früher viele Baracken, die als Unterkünfte für die Häftlinge und Arbeiter dienten, allerdings wurden diese nach dem Krieg aufgrund von Seuchengefahr abgerissen. Heute stehen nur noch zwei Baracken auf dem Gelände. Eine der Baracken wird heute als Museum genutzt und die andere diente früher als Küchenbaracke.
Außerdem stehen auf dem Gelände noch ein Krematorium und ein Zellenblock sowie viele Wachtürme. Im Krematorium steht heute noch der Ofen, in dem die Leichen der Häftlinge verbrannt wurden. Das Gebäude wurde auch für medizinische Experimente der Ärzte an den Deportierten genutzt. Es gab einen extra angefertigten Seziertisch in einem recht großen Raum am Ende des Ganges , auf dem die Menschen gelegen haben müssen. Im Zellenblock befinden sich viele kleine Zellen, in denen die Häftlinge eingesperrt wurden. Meist waren es 18 an der Zahl in einem sehr kleinen Raum mit wenig Sauerstoff und keiner Sitz- oder Liegemöglichkeit. Ebenfalls befindet sich im Zellenblock ein Zimmer, in dem vermutlich Hinrichtungen stattfanden. Dieser Raum ist so ausgerichtet, dass das Blut in die Mitte des Raumes fließen kann, wo sich ein Loch zum Abfließen befindet. Des Weiteren ist das ganze Gelände von Stacheldrahtzäunen umgeben und gesichert.
Etwas außerhalb befinden sich noch der Steinbruch, der als Arbeitsplatz genutzt wurde, und eine provosorische Gaskammer, die in einem alten Haus versteckt wurde.
Auf dem ganzen Gelände des Konzentrationslagers befinden sich viele Andenken an die Opfer, darunter auch ein Mahnmal der Deportation.
Vielen Schülern und auch mir hat die Exkursion nach Natzweiler/Struthof sehr gut gefallen. Es war für uns eine andere, teils erschreckende Erfahrung, so einen Ort mit eigenen Augen zu sehen und an einem Platz zu stehen, an dem so viele Menschen umgebracht wurden. Vor diesem für uns sehr interessanten, informativen und beeindruckenden Ausflug konnten wir uns nie ein richtiges Bild davon machen, wie die Situation der Opfer wirklich war. Man konnte sich nicht vorstellen, mal solch einen Ort zu sehen, an dem sehr viele Menschen grausam getötet wurden.




Text: V.i.S.d.P. Gal

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